Interview mit Matthias Potthoff, dem Sportlichen Leiter der Eisadler Dortmund!

Frage: „Nach knapp 600 Spielen im Seniorenbereich seit 2005 liegen nun deine ersten 9 Monate als Sportlicher Leiter hinter dir. Wie hast du diesen Rollenwechsel erlebt?

Antwort: „In der Tat fiel der Wechsel gerade zu Beginn nicht leicht, weil man als ehemaliger Spieler aus der Kabine kommend in der Kaderplanung über zukünftige Verträge der eigenen Mitspieler mitentscheidet. In enger und produktiver Abstimmung zum neuen Trainer Ralf Hoja und Abteilungsleiter Klaus Picker konnten wir dann erste Entscheidungen gemeinsam treffen. Gerade durch den großen Kaderumbruch des letzten Sommers war man dann in der neuen Aufgabe gleich gefordert, das Telefon stand an keinem Tag still. Nun im laufenden Betrieb der Saison macht die Aufgabe besonders Spaß, man ist nah an der Mannschaft, überwacht und steuert die täglichen sportlichen Prozesse im Training, führt Einzelgespräche, ist bei den Spielen unterstützend an der Bande, arbeitet an den Vorgängen und Entwicklungen außerhalb des Eises mit. Zudem kümmere ich mich um das Material und die Bestellungen für die Erste Mannschaft, als ehemaliger Spieler besitzt man in diesem Bereich eine gewisse Profession."

Frage: „Die ersten 12 Meisterschaftsspiele sind absolviert, wie fällt dein Zwischenfazit aus Sicht der Eisadler nach der Hälfte der Hauptrunde der Regionalliga NRW aus?“

Antwort: „Insgesamt positiv! Die neu zusammengestellte Mannschaft fand sich schnell zusammen und überzeugt in der Regionalliga NRW. Auch die Erfahrung unseres neuen Trainers Ralf Hoja spielt eine wichtige Rolle für den derzeitigen sportlichen Erfolg. Die ersten 12 Spiele mit 11 Siegen und nur einer Niederlage zu beenden, übertrifft dabei unsere Erwartungen. Trotz einem großem Pech bei Verletzungen konnte der bewusst breit aufgestellte Kader die Ausfälle stets kompensieren. Bei unserem Ziel, uns in der Regionalliga insgesamt nach oben zu orientieren, liegen wir daher voll im Soll. Besonders erfreulich ist dabei auch die Entwicklung der Zuschauerzahlen. Uns freut es, dass die Eisadler in der Sportstadt Dortmund wieder stärker wahrgenommen werden.“

Frage: „Man brauchte schon vor Beginn der Saison kein großer Prophet zu sein, um Ratingen, Bergisch Gladbach und die Eisadler als die Meisterschaftsfavoriten zu sehen. Wie könnte das Rennen um die besten Playoff-Plätze Mitte Februar des kommenden Jahres ausgehen?“

Antwort: „Insgesamt sehe ich dabei weiterhin Vorteile für Ratingen, weil sie die direkten Duelle gegen Bergisch Gladbach für sich entscheiden konnten. Die Dominanz, mit der sie zurzeit die Liga anführen, ist schon beachtlich und kein Zufall.“

Frage: „Welche Faktoren können oder werden den Ausschlag geben, wer als Hauptrundenerster sich direkt für das Playoff-Halbfinale qualifizieren kann?“

Antwort: „Generell waren die Spiele zwischen Ratingen, Bergisch Gladbach und Dortmund temporeiche und eng umkämpfte Partien auf hohem Niveau, deren Ausgang stets offen war. Um wirklich Hauptrundenerster zu werden, muss man auch gegen die vermeintlich schwächeren Gegner dieses Tempo oben halten und seine Überlegenheit konsequent umsetzen. Gerade dies gelingt Ratingen zurzeit am besten.“

Frage: „Das Bild des Eisadler-Teams für diese Saison hat sich im Sommer deutlich verändert. Worin unterscheidet sich das aktuelle Team von dem der Vorsaison?“

Antwort: „Die vielen Neuzugänge des Sommers tun der Kabine insgesamt gut. Ein frischer Wind, ein neuer Konkurrenzkampf belebt die Kabine und spornt das Team zu höheren Leistungen an. Unser Trainer hält das Tempo und die Intensität im Training hoch. Unsere Verteidigung ist stabiler als in der Vorsaison und einige Stürmer haben ihre vermisste Treffsicherheit zurückgefunden. Natürlich sorgen auch die beiden Imports Brody und Brayden Dale für einen Qualitätsunterschied. Beide Jungs sind charakterlich einwandfreie Spieler und helfen uns als Führungspersönlichkeiten enorm.“

Frage: „Woran muss bei den Eisadlern noch intensiver gearbeitet werden, um die bisherigen Erfolge bis zum Saisonende weiter zu optimieren?“

Antwort: „Definitiv hatten wir bislang zu wenig Spiele. Wochenenden mit nur einem Spiel bringen das Team aus dem Rhythmus, weil zwischen Spiel und nächstem Training oft drei freie Tage liegen. Die tägliche Arbeit liegt daher immer darin, das Momentum des Erfolgs, die Fitness und das hohe Niveau mit in die neue Woche und in das kommende Spiel zu nehmen. Wenn man dann auf qualitativ unterschiedliche Gegner trifft, wird es zusätzlich schwer. Hier können wir uns auf dem Weg der Professionalisierung sicherlich noch verbessern. In unserer Planung haben wir daher in Richtung Playoffs auf mehr Doppelspielwochenenden geachtet, wünschen uns aber auch perspektivisch Unterstützung seitens des Verbandes."

Frage: „Wenn du einen Wunsch für den weiteren Saisonverlauf bis Ende März 2024 frei hättest, wie würde der lauten?“

Antwort: „Wir bleiben weiterhin bodenständig, aber natürlich wünschen wir uns den maximalen Erfolg. Ein Einzug ins Meisterschaftsfinale wäre gemessen am vorletzten Platz des letzten Jahres eine riesige Entwicklung.“

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