Euphorie, Ekstase, Eisadler – Dortmunder Eishockey-Fieber

Die Sportstadt Dortmund stellt in der Saison 2024/25 drei Bundesligisten im Fußball, Handball und Tischtennis. Doch aktuell spielen sich die Eisadler in die Herzen der Fans.

Freitag. 21. März. 2025. Play-off Finale in der Regionalliga NRW. Riesige Schlangen eine Stunde vor Spielbeginn. „It´s Playoff Time!  #Dortmundeishockey“. So werden die Zuschauer schon auf dem Weg zur Spielstätte eingestimmt. Im Eisstadion an der Strobelallee steht das entscheidende fünfte Spiel gegen die Ratinger Ice Aliens an. Einen Steinwurf vom legendären Westfalenstadion entfernt, wo die Fußballer von Borussia Dortmund ihre Heimspiele austragen. Doch dieses bleibt an diesem Abend leer. Der Fokus liegt auf der Eishockey-Meisterschaft.

Zuschauerzahlen explodieren

1410, 1647, 2180 diese Zahlen stehen für die Zuschauer in den Play-off Spielen bis zum Finale. Damit stellen sie die Handball und Tischtennis-Bundesligisten der Stadt klar in den Schatten und sind hinter dem Fußball Sportart Nummer Zwei. Bereits in der Hauptrunde waren größtenteils mehr als 1000 Besucher vor Ort. Finalgegner Ratingen knackte diese Marke mit Hilfe der zahlreichen Auswärtsfans nur in den Endspielen gegen die Eisadler.  

Zu den Finalspielen stieg der Schnitt nochmal. 2497 Fans besuchten das erste Spiel. Im dritten Spiel meldeten die Eisadler, was keiner gedacht hätte, mit 3300 Zuschauern ausverkauft. Für das entscheidende Spiel waren die 2300 Onlinetickets nach nur 24 Stunden vergriffen. Der Rest ging ebenfalls im Vorverkauf weg. Lokale Radiosender und der Westdeutsche Rundfunk (WDR) ließen sich das Spektakel nicht entgehen. Doch wieso verlieben sich so viele Dortmunder in den Eishockeysport?

Das Erfolgsrezept scheint einfach zu sein. Ticket, Bratwurst und Bier für unter 20 Euro. Das gibt es in diesen wirtschaftlich schweren Zeiten nur noch selten. Hinzu kommt die große Identifikation zwischen Spielern, Verein und Fans. Einfach ehrlicher Sport. Wenn der Erfolg dann auch noch stimmt, lockt dies auch begeisterungsfähige junge Leute aus dem Umkreis an. Die perfekte Mischung.

Oberliga als EHC Dortmund

Zwischen 2009 und 2013 war Eishockey in Dortmund schon einmal auf einem guten Weg. Als EHC Dortmund mit dem Spitznamen „Die Elche“ spielte der Verein in der Oberliga und beendete die Hauptrunde zweimal auf dem zweiten und einmal auf dem ersten Platz. In der Saison 2011/12 qualifizierte sich der EHC für die Play-offs um den Aufstieg in die 2. Eishockey-Bundesliga. Hier scheiterten sie allerdings im Halbfinale am EV Duisburg. Die folgende Saison endete mit der Insolvenz, die einen Neuanfang unter dem Namen Eisadler Dortmund in der Landesliga NRW zur Folge hatte.

Zwei Aufstiege folgten bis zur Saison 2023/2024. Im letzten Jahr wurde bereits das Finale um die NRW Meisterschaft erreicht. In der Serie gegen die Ratinger Ice Aliens zogen die Dortmunder allerdings den Kürzeren. Zur Revanche kam es in dieser Saison. Nach einer Hauptrunde mit nur einer Niederlage spazierten die Eisadler souverän durch die Play-offs. Der Schock folgte im Finale. 4:5 nach Penaltyschießen und 1:5 gingen die ersten beiden Spiele verloren. Mit dem Rücken zur Wand schafften sie den Ausgleich in der Serie und erzwangen das fünfte Spiel, in dem sie mit 2:6 erneut scheiterten.

Herzen der Fans erobert

Trotz der Niederlage bleibt die positive Entwicklung, die sicher in der nächsten Saison ihre Fortsetzung findet. Mit ihrer Art von Eishockey haben die Eisadler die Dortmunder Herzen erobert und einen Hype ausgelöst. Langfristiges Ziel sollte die Oberliga sein, auch wenn es finanziell und infrastrukturell eine große Aufgabe für den Verein wäre. Die Fans hätten diese sicherlich verdient, denn sie sind erstklassig.

Danke an Hockeyweb Redakteur Basti Beikirch für den tollen Artikel

Quelle: https://www.hockeyweb.de/del/euphorie-ekstase-eisadler-dortmunder-eishockey-fieber-111765

 

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